Über Hildegard
Prophetin vom Rhein, Ärztin, Politikerin und mehr
Hildegardis
„Hildegard von Bingen erlangte zu ihren Lebzeiten Ruhm durch ihre Visionen, die sie in ihren drei Werken, Liber Scivias, Liber Vitae Meritorum und Liber Divinorum Operum, veröffentlichte. Bekannt als deutsche Prophetin (Prophetissa Teutonica), erlebte sie sich selbst als von Gott beauftrage Posaune Gottes, die die gesellschaftlichen Zustände ihrer Zeit anprangerte. So ermahnte sie in vielen Briefen nicht nur Nonnen und Mönche, sondern auch Päpste und Kaiser. Hildegard war eine sehende Hörerin und eine hörende Seherin. Ihre Visionen waren zugleich Auditionen, in denen sie die Stimme Gottes wahrnahm, die Musik der Engel hörte und Einblick in das Geheimnis Gottes, die Stellung des Menschen im Kosmos und die Geschichte Gottes mit den Menschen hatte – von der Schöpfung über die Menschwerdung bis zum Jüngsten Gericht.“
Annette Esser und Eveline Waterboer, 2017
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Kurzvita
1098 Geburt Hildegards als zehntes Kind adliger Eltern, vermutlich in Niederhosenbach bei Herrstein
1112 Am Allerheiligentag Eintritt in das Kloster Disibodenberg gemeinsam mit ihrer Lehrerin Gräfin Jutta von Sponheim
1136 Nach dem Tod Juttas von Sponheim wird Hildegard die zweite Magistra in der Frauenkause auf dem Disibodenberg
um 1150 Hildegard gründet ein eigenes Frauenkloster in Bingen am Rhein und wird berühmt als die „Seherin vom Rhein“.
ab 1150 verfasst sie ihre visionären, medizinischen und musikalischen Werke und unternimmt umfangreiche Reisen entlang Rhein, Main, Mosel und Neckar. Dabei predigt sie in Klostergemeinschaften, Domkapiteln und auf öffentlichen Plätzen, so in Mainz, Trier, Metz und Köln.
1179 Hildegard stirbt am 17. September in ihrem Frauenkloster auf dem Rupertsberg in Bingen. Ihr Todestag wird seitdem als ihr Festtag gefeiert.
2012 Heiligsprechung am 10. Mai (Kanonisierung) und Erhebung zur Kirchenlehrerin (Doctor Ecclesiae Universalis) am 7. Oktober in Rom durch Papst Benedikt XVI.